Krebsprävention im Alltag

Wir begleiten Sie sowohl in der akuten wie auch in der Nachsorge-Phase für eine bessere Lebensqualität.

Aufgrund von zahlreichen Beobachtungen aus meiner Praxis, halte ich das Thema Krebs und Krebsprävention für eines der wichtigsten Gesundheitsthemen, über die Sie informiert und aufgeklärt sein sollten. Nicht erst, wenn Sie bereits Krebs haben, sondern sich darüber bewusst zu sein, wie dieser entsteht und was Sie effektiv in Ihrem Alltag dagegen tun können.

​Laut der International Agency for Research on Cancer (IARC), einer Agentur der Weltgesundheitsorganisation (WHO), wurden im Jahr 2022 weltweit etwa 20 Millionen neue Krebsfälle diagnostiziert, und ungefähr 9,7 Millionen Menschen starben daran. Krebs ist weltweit die zweithäufigste Todesursache nach Herz-Kreislauf-Erkrankungen.


Die stärksten Risikofaktoren für Krebs sind:

- Tabakkonsum (Lungenkrebs) ​
- ungesunde Ernährung und Übergewicht (Darm- und Brustkrebs) ​
- Bewegungsmangel (Darm- und Brustkrebs)
- übermäßiger Alkoholkonsum (Krebsarten im Bereich des Kopfes, Halses und der Speiseröhre)​
- Umweltfaktoren krebserregender Substanzen wie Asbest, bestimmte Chemikalien und Strahlung

Wie entsteht Krebs?

Krebs kann durch Gewebeverhärtungen, Narbenbildung und unzureichende Blutversorgung entstehen, wodurch die Zellen und das Gewebe dann entarten können. Chronische Entzündungen oder anhaltende Gewebeschäden können Fibrosen verursachen. Bei Fibrosen lagern sich Proteine (vor allem Kollagene) in den Zellen des Organgewebes ab, die zu einer Verhärtung des Gewebes oder sogar zum Organversagen führen können. Dies kann Lunge, Herz, Niere oder Leber betreffen. Bei Krebspatienten geht der Bildung von Tumoren oft eine Fibrose am betroffenen Organ voraus.

Auch Narben durch Wundheilungsprozesse, z.B. nach einem Unfall, schweren Verbrennungen oder Verletzungen können zu solchen Gewebeverhärtungen führen. Weitere Ursachen für Gewebeverhärtungen (neben genetischer Disposition und altersbedingten Faktoren) sind vor allem chronische Entzündungen, oxidativer Stress, ungesunde Ernährung und Bewegungsmangel. Alles hängt miteinander zusammen!

Es ist also sehr wichtig, dass der Körper weich und entspannt ist. Das Gewebe sowie die Blutbahnen sollten frei und locker sein, damit das Gewebe ausreichend mit den nötigen Nährstoffen und Immunzellen versorgt werden kann, damit es nicht zu Entartungsprozessen kommt. Eine unzureichende Blutversorgung führt zu Sauerstoffmangel (Hypoxie) im Gewebe, was zellulären Stress verursacht und zur Tumorbildung führen kann.

Unserem Immunsystem kommt bei der Krebsprävention auch eine entscheidende Bedeutung zu. Denn dieses kann Krebszellen erkennen und entsprechende Immunzellen (z.B. T-Zellen und NK-Zellen) bilden, um die Krebszellen gezielt zu zerstören. Stress, mangelnde Bewegung und eine ungesunde Ernährung können unser Immunsystem stark negativ beeinflussen. Bedenken Sie auch dabei, dass ein überaktives Nervensystem (Sympathikus-Aktivität) das Immunsystem schwächt und ein beruhigtes Nervensystem (Parasympathikus-Aktivität) das Immunsystem stärkt.

Unser Nervensystem ist ein wesentlicher Einflussfaktor der Entspannung unseres Gewebes. Im Laufe unseres Lebens durchläuft unser Körper verschiedene degenerative Prozesse, die das Gewebe und die Blutbahnen beeinflussen. Das macht sich besonders im Alter und den vermehrten Beschwerden bemerkbar. Dadurch, dass in alltäglichen Stresssituationen das sympathische Nervensystem überaktiv ist, kann es langfristig zu der Erstarrung des Gewebes kommen, welches wiederum auf die Nerven, Blutbahnen und die Organe drückt und im schlimmsten Fall zur Entartung des Gewebes und zu Tumorbildungen führen kann.

Auch die Ernährung hat einen großen Einfluss auf unser Immunsystem, unsere Blutbahnen und auf Entzündungsprozesse in unserem Körper, die auch das Gewebe betreffen. Insbesondere Vitalpilze wie der Maitake, ABM/Agaricus und Reishi zeigten in verschiedenen klinischen Studien, dass sie tumorbekämpfende Immunzellen aktivieren und durch ihre Mehrfachzucker (Polysaccharide) Tumorzellen gezielt hemmen und abtöten können. Darum eignen sie sich in hochdosierter und reiner Form, besonders auch zur Krebsprävention.

Doch auch wenn Sie sich gut ernähren, ist das durchaus noch keine Garantie für ein krebsfreies Leben. Darum ist es sehr wichtig, dass Sie die Stressreaktionen in Ihrem Körper ernst nehmen und regelmäßige Entspannungsübungen in Ihrem Alltag integrieren, wie z.B. Vagusnerv-Meditationen, um ihr parasympathisches Nervensystem zu aktivieren.


Was können Sie also präventiv zunächst in Ihrem Alltag tun?

  • Machen Sie regelmäßige Dehn- und Bewegungsübungen, gerade für die Körperstellen, an denen Sie sich verspannt fühlen. Auch eine Tuina-Massage ist sehr gut dafür, das Gewebe, die Blutbahnen und die Organe zu lockern (aber nur, wenn sich noch kein Tumor gebildet hat!).
  • Entspannen Sie regelmäßig Ihr Nervensystem z.B. durch Vagusnerv-Meditationen.
  • Vermeiden Sie übermäßigen Zuckerkonsum und Transfette z.B. in Backwaren, Fast Food, Margarine und zu stark erhitztem Öl beim Braten.
  • Essen Sie täglich Lebensmittel mit antioxidativer und entzündungshemmender Wirkung wie z.B. Beeren, Nüsse und Samen, grünes Blattgemüse, Zitrusfrüchte, Vollkornprodukte, biologische Speisepilze und Vitalpilze zur Ergänzung und Prävention.
  • Wenn Sie einen Unfall oder eine schwere Verletzung hatten oder sich eine bestimmte Stelle in Ihrem Körper sehr auffällig verhärtet anfühlt, gehen Sie zur Sicherheit zum Arzt.

In unserer Praxis bieten wir gezielte Behandlungen für das Lösen des Gewebes, der Blutbahnen und der Organe an, um Gewebeschäden zu minimieren und eine bessere Blutversorgung und Organfunktion zu fördern. Für die Förderung Ihrer Entspannung und des Herunterfahrens Ihres Nervensystems biete ich in der Praxis auch regelmäßige Vagusnerv-Meditationskurse an.

Die Kraft der Entspannung

Die meisten Menschen unterschätzen die Bedeutung und die Kraft der Entspannung unseres Nervensystems, Muskulatur und Gewebes. Vielen ist dabei auch unklar, wodurch Verspannungen überhaupt erst erzeugt und chronisch werden.

Das betrifft vor allem auch die seelisch-emotionale Anspannung durch Faktoren wie Ängste, unverarbeitete Traumata, ständige Sorgen um das eigene Leben oder emotionale Belastungen. Solche Spannungen manifestieren sich meist chronisch durch ein ständig überaktives Nervensystem (Sympathikus-Aktivität) und angespanntes Muskelgewebe. Dadurch wird der Zellstoffwechsel gestört, Abfallstoffe stauen sich im Gewebe und Blutbahnen. Durch verhärtetes Gewebe und Blutbahnen gelangen Sauerstoff und Nährstoffe nicht mehr ausreichend zu den Zellen. Dieses unterversorgte Milieu ist dann sehr anfällig für Übersäuerung, Entzündungsprozesse und Entartungen wie Krebs.

Unser autonomes Nervensystem reguliert unbewusst die Grundspannung der Muskulatur – den sogenannten Muskeltonus.

Im Sympathikus-Modus („Stressmodus“) erhöht sich dieser Tonus: Muskeln ziehen sich zusammen, Faszien verhärten sich, die Gewebedurchblutung nimmt ab.

Im Parasympathikus-Modus („Entspannungsmodus“), vor allem durch die Aktivierung des Vagusnervs, geschieht das Gegenteil: Muskeln entspannen sich, Faszien werden wieder elastischer und gleitfähiger und das Gewebe wird besser durchblutet.

Faszien sind das körperweite Bindegewebsnetz, das Muskeln, Organe und Nerven umhüllt. Sie reagieren direkt auf Stresshormone und nervliche Spannung. Chronischer Stress führt zu Verklebungen, Verkürzungen und Schmerzen in den Faszien. Die Entspannung des Nervensystems bewirkt die Reduktion von Stresshormonen wie Adrenalin und Cortisol und die Lösung von faszialen Verklebungen.

Ein entspannter Zustand weitet die Blutgefäße und fördert den Blutfluss, wodurch mehr Blut in Muskeln und Bindegewebe fließt und dadurch die Sauerstoff-, Nährstoff- und Immunzellen-Versorgung steigt. Stoffwechselrückstände und Entzündungsstoffe werden dadurch besser abtransportiert.

Denn durch Entspannung kann das Gewebe und die Zellen viel besser versorgt und durchblutet werden, was zelluläre Regenerationsprozesse fördert und Zellentartungen vermeiden kann. Entspannung sollte daher keine “Luxusbeschäftigung” oder “Nebensache” sein, sondern ein elementarer Bestandteil Ihres Alltags.

Eine Übung zur Entspannung für Sie: 

Pflegen Sie Ihre Pausenkultur durch kurze Entspannungspausen mit gezielten Übungen für 15 Minuten täglich. Dazu eignen sich insbesondere Atem- und Dehnübungen sowie Übungen, um Ihre Augen zu entspannen. Konzentrieren Sie sich zum Beispiel auf das Ein- und Ausströmen Ihrer Atmung. Achten Sie darauf, dass Ihre Ausatmung dabei länger ist als Ihre Einatmung (das Einatmen aktiviert den Sympathikus, das Ausatmen aktiviert den Parasympathikus). Schließen Sie Ihre Augen. Konzentrieren Sie sich nun auf die “Innenschau” bzw. den Innenraum Ihrer Augen und nehmen Sie alle Farben und Muster bewusst und entspannt wahr. Halten Sie nun beide Hände vor Ihrem Gesicht. Sie können dabei auch mit Ihren Händen sanft Ihr Gesicht massieren, so wie es Ihnen gut tut. Achten Sie nur darauf, nicht fest auf Ihre Augen zu drücken. Fühlen Sie nun in die Entspannung Ihres Gesichts und Ihrer Augen hinein und nehmen Sie bewusst ein paar tiefe, lange Atemzüge, bevor Sie Ihre Augen wieder öffnen.

Die Kraft der Vitalpilze

Vitalpilze werden in Asien seit ca. 2000 Jahren in der TCM angewandt und sind dort viel verbreiteter und etablierter in der Medizin als im westlichen Kulturraum. In Japan und China werden insgesamt mehr als 100 verschiedene Arten von medizinischen Pilzen seit über 30 Jahren standardmässig therapiebegleitend zur Krebsbehandlung angewendet.

Enzyme von Vitalpilzen können die Verdauung (das Darm-Mikrobiom) fördern und besitzen probiotische und entgiftende Eigenschaften. Die Förderung des Darm-Mikrobioms führt zur Verbesserung des Immunsystems, weil sich dort die meisten Immunzellen des Körpers befinden (ca. 70-80% / 1 Billion) und diese dort “trainiert” werden. Durch die immunmodulierende Wirkung von einigen Vitalpilzen (vor allem Reishi), kann sowohl ein schwaches als auch ein überaktives Immunsystem reguliert werden.

Die Beta-Glucane (Mehrfachzucker) der Vitalpilze helfen dem Körper dabei, spezialisierte Immunzellen (natürliche Killerzellen) zu aktivieren, um u.a. Bakterien, Viren oder Tumorzellen zu erkennen und das Immunsystem zu alarmieren. Diese Mehrfachzucker ähneln den Zuckerstrukturen auf der Oberfläche von Krebszellen. Die von den Vitalpilzstoffen angeregten Immunzellen und natürliche Killerzellen können Krebszellen erkennen und gezielt angreifen. So können Vitalpilze als wertvolle Unterstützung im Rahmen einer ganzheitlichen Krebstherapie dienen.

Im Folgenden stellen wir Ihnen einige Vitalpilze und Heilkräuter vor, die aktuell in unserem Kulturraum hinsichtlich ihrer krebspräventiven Wirkung erforscht und einige von ihnen im asiatischen Kulturraum seit vielen Jahrhunderten in der Krebstherapie eingesetzt werden:

Maitake (Grifola frondosa)

Eine Metaanalyse ergab, dass Grifola frondosa Polysaccharide (GFP) signifikante Auswirkungen auf die Hemmung des Tumorwachstums hat, sowohl bei hoher als auch niedriger Dosierung. Es konnte eine Verbesserung der Tumorrückbildungsrate und der Immunfunktion festgestellt werden.* Neben seinem krebsvorbeugenden Potentials ist er auch sehr gut für die Verdauung und besonders für Männer mit Prostatabeschwerden von Nutzen.

Champignon

Dieser Vitalpilz ist dann gut, wenn der Tumor durch das Hormonsystem beeinflusst wird. Er wirkt immunmodulierend und kann dadurch das Tumorwachstum hemmen oder die Wirksamkeit konventioneller Therapien (z. B. Hormontherapie, Interferon) verstärken.* Er hat eine dämmende Wirkung auf das Hormonsystem. Er ist auch hilfreich für die Milchproduktion nach der Geburt.

ABM, Agaricus

Ein wunderbarer Pilz zur Krebsvorbeugung. Dieser Pilz kann zur Anwendung kommen, wenn bereits ein Karzinom vorhanden ist. Er hat mannigfaltige positive Wirkungen auf den Körper: Er stärkt das Immunsystem, wirkt entzündungshemmend, reguliert den Blutzuckerspiegel (besonders für Diabetiker geeignet) und fördert die Entgiftung. Studien deuten auf die Hemmung der Tumorwachstumsfaktoren und die Reduktion der Metastasenbildung hin.*

Allgemein empfehlen wir in unserer Praxis das Vitalpilz-Präparat RelaxSupportMP90 von der Firma Mykoplan. Erfahrungsgemäß hilft es zur Entspannung des Gewebes und der Blutgefäße und fördert die Versorgung der Organe. Darüber hinaus hilft es bei Stress und Schlafstörungen. 

Heilkräuter:

Kurkuma

Der Hauptwirkstoff von Kurkuma, Curcumin, wird in der traditionellen chinesischen Medizin (TCM) seit Langem geschätzt. Moderne wissenschaftliche Studien bestätigen seine potenziell krebshemmenden Eigenschaften. Curcumin kann das Wachstum und die Ausbreitung von Tumorzellen hemmen und den programmierten Zelltod (Apoptose) entarteten Zellen fördern. Diese Effekte wurden bei verschiedenen Krebsarten wie Brust-, Darm- und Prostatakrebs beobachtet. Zudem wirkt Curcumin entzündungshemmend. Curcumin kann die Wirksamkeit von Chemotherapien erhöhen und deren Nebenwirkungen reduzieren. Da Curcumin jedoch vom Körper nur begrenzt aufgenommen wird, empfiehlt sich die Kombination mit schwarzem Pfeffer (Piperin) oder die Verwendung spezieller Präparate zur besseren Bioverfügbarkeit.*

Medizinische Krebsvorsorge

In unserer TCM- und Naturheilkundepraxis legen wir großen Wert auf eine verantwortungsvolle Aufklärung über mögliche Warnsignale von Krebserkrankungen. Wir sensibilisieren unsere Patient:innen für Symptome, die ärztlich abgeklärt werden sollten, und betonen die Bedeutung regelmäßiger Vorsorgeuntersuchungen. Dabei empfehlen wir ausdrücklich, die von medizinischen Fachgesellschaften empfohlenen Screening-Angebote – wie z. B. Haut-, Brust-, Darm- oder Prostatakrebsfrüherkennung – wahrzunehmen. Eine enge Zusammenarbeit mit Hausärzt:innen und Fachärzt:innen ist uns wichtig, um sicherzustellen, dass unsere komplementären Maßnahmen im Einklang mit der schulmedizinischen Diagnostik und Behandlung stehen und die bestmögliche Versorgung unserer Patient:innen gewährleisten.

 

Herzlichst,

Ihre Gisela Bucher


*Quellen:

https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/34271115/

https://acsjournals.onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1002/cncr.29421

https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/21142379/

https://www.mdpi.com/1422-0067/13/5/6117

https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/32416245/

https://www.sanitas.de/sanitas-wissenswelt/wissenschaftsdatenbank/curcumin-und-krebs-wirkmechanismen-und-therapeutisches-potenzial