Sheng Yang (升阳) bedeutet in der chinesischen Philosophie den Zustand des Gleichgewichts zwischen Körper und Geist durch unsere Lebensführung.
Sheng Yang (升阳) bedeutet in der TCM das „Heben und Stärken des Yang“ – also der vitalen, wärmenden, aktiven Lebensenergie im Körper. Yang steht aber auch für Tatkraft, Licht und Bewusstsein. Denn für ein ausgeglichenes Leben müssen wir etwas dafür tun!
Das betrifft u.a. die Lebensbereiche:
- ausgewogene Ernährung (z. B. warme Speisen, leicht verdaulich)
- Bewegung in der Natur und frische Luft
- positive Gedanken und Klarheit
- positive Gefühle und Lebensfreude
- Vermeiden von Kälte, Stress und Überarbeitung
Immer häufiger klagen Menschen in unserer Praxis – besonders im mittleren und höheren Alter – über diffuse Schmerzen, Spannungsgefühle oder Taubheit in Armen und Beinen. Aus Sicht der TCM sind solche Beschwerden nicht nur mechanischer oder vaskulärer Natur – sie sind oft Ausdruck eines tiefer liegenden energetischen Ungleichgewichts im Organismus. Nach der TCM entstehen diese Beschwerden häufig durch eine Verhärtung und Erstarrung von Gewebe, Muskulatur und Blutbahnen, verursacht durch Bewegungsmangel, ungünstige Ernährung, Stress oder den natürlichen Alterungsprozess.
Sheng Yang (升阳) bedeutet in der TCM auch die Kunst des langen Lebens, auch “Longevity”/Langlebigkeit (长寿 chángshòu) genannt.
Dabei wird die “Länge” des Lebens nicht bloß in Jahren betrachtet, sondern im Sinne eines guten und erfüllten Lebens im Einklang mit dem Dao (道), der universellen Lebensenergie.
In der chinesischen Philosophie bedeutet Langlebigkeit nicht nur alt zu werden, sondern auch klar im Geist, stark in der Lebensenergie, emotional ausgeglichen und sozial eingebunden bis ins hohe Alter. Im Laufe des Lebens findet ein degenerativer Prozess statt, der das Gewebe, Muskulatur und die Blutbahnen immer mehr erstarren lässt.
Damit die Lebensenergie in uns stark fließen kann, müssen unser Körper und Geist frei sein von Blockaden. Typische Blockaden nach der TCM sind: unterdrückte Wut, Traurigkeit, nicht gelebte Gefühle, Ängste und Schockstarre.
Diese Qi-Stagnationen äußern sich in der Praxis häufig als verhärtetes und erstarrtes Gewebe und Muskulatur, verengte und verklebte Blutbahnen sowie verschiedene Organbeschwerden und Schmerzen.
In der TCM Praxis ist es sehr wichtig, Verhärtungen der entsprechenden Körperstellen durch achtsames Ertasten aufzuspüren und gezielt zu behandeln. Dazu eignet sich insbesondere die Tuina für die Organe, die Laserakupunktur und die Vagusnerv-Aktivierung. Dadurch werden das Gewebe, Muskulatur und die Blutbahnen entspannt, gelöst und wieder elastischer. Somit sind die Organe dann wieder befreiter und können besser gleiten und funktionieren. Auch die Blutversorgung zu den entsprechenden Organen und Körperstellen wird dadurch sehr gefördert, wodurch das Immunsystem und die Sauerstoffversorgung besser funktionieren können, um Krankheiten vorzubeugen.
Wenn das Gewebe an Elastizität verliert, fließt das Qi (Lebensenergie) nicht mehr frei. Die Durchblutung stagniert, Stoffwechselprozesse verlangsamen sich, die Immunzellen werden schlechter transportiert – es kommt zu Spannungen, Schmerzen und funktionellen Einschränkungen. Die betroffenen Körperbereiche werden schlechter versorgt. Die zugehörigen Organsysteme funktionieren schlechter: etwa die Leber (Muskeln und Sehnen), die Milz (Bindegewebe), die Nieren (Knochen) oder das Herz (Durchblutung) und können die Beschwerden in z.B. den Gliedmaßen verstärken.
Dabei ist es wichtig, dass man durch gezielte Bewegung, achtsame Körperpflege und Übungen z.B. Atemübungen, Schütteln, Wirbelsäulenmobilisation, Dehnübungen, Yoga oder Qigong seinen Körper elastisch hält.
Auch Sie können in Ihrem Alltag etwas für die Pflege des guten Lebens tun, indem Sie z.B. einen “Bodyscan” machen:
Setzen oder legen Sie sich bequem hin, schließen Sie die Augen und richten Sie Ihre Aufmerksamkeit auf Ihren Atem. Atmen Sie ruhig ein und aus, ohne etwas zu verändern. Wandern Sie nun langsam mit Ihrer Aufmerksamkeit von Kopf bis Fuß durch Ihren Körper – nehmen Sie Spannungen wahr, ohne zu urteilen. Mit jedem Ausatmen lassen Sie bewusst los, was Sie nicht mehr brauchen. Spüren Sie, wie Körper, Gedanken und Gefühle sich Raum geben dürfen. Lassen Sie dabei auch alltägliche Belastungen oder Sorgen kurz zur Ruhe kommen und konzentrieren Sie sich auf die Entspannung im gegenwärtigen Moment.
Durch zusätzliche Behandlungen wie (Laser-)Akupunktur oder Tuina für die Organe, wird das Gewebe und die Muskulatur wieder entspannt und gelöst. Somit wird eine optimale Blutversorgung zu den entsprechenden Körperstellen und die Organfunktion gefördert.
Dadurch können Arme und Beine wieder besser mit Blut, Sauerstoff und Immunzellen versorgt werden. Das kann folgende positive Auswirkungen auf Arme und Beine haben:
💉 1. Schmerzlinderung
Durch eine bessere Durchblutung werden Abfallstoffe wie Laktat oder Entzündungsmediatoren schneller abtransportiert, was Schmerzen, Schweregefühle oder Kribbeln reduziert.
🌬️ 2. Mehr Energie & Beweglichkeit
Wenn Sauerstoff und Nährstoffe wieder ausreichend in die Muskulatur und das Gewebe gelangen, steigt die zelluläre Energieproduktion – das Gewebe wird leistungsfähiger, die Muskeln entspannen sich und Arme und Beine werden beweglicher.
🛡️ 3. Bessere Abwehr & Regeneration
Immunzellen können nur dann effizient wirken, wenn sie gut transportiert werden. Eine gesunde Mikrozirkulation stärkt so die Immunabwehr im lokalen Gewebe und verbessert die Wundheilung, Entzündungsregulation und Zellregeneration z.B. in Armen und Beinen.
🧘 4. Lösen von Stagnation & „Erwärmung“ des Gewebes
In der TCM bedeutet gute Durchblutung auch: freier Qi-Fluss. Blockaden und „Kälte im Gewebe“ lösen sich, was chronische Verspannungen, Taubheit oder Gelenksteifigkeit verbessert.
🩸 5. Prävention von Degeneration
Langfristig schützt eine gute Versorgung vor Gewebeabbau, Nervenschädigung oder Arthrose, weil die Zellen durchgängig ernährt, vor oxidativem Stress geschützt und besser mit Immunzellen versorgt werden.
Bleiben Sie motiviert, Ihre Gesundheit zu pflegen, denn sie ist das Fundament Ihres Lebens, sowohl geistig als auch körperlich. Nehmen Sie sich bewusst Zeit zur Innenschau, Zeit, um Ihr Leben von einer höheren Perspektive aus zu betrachten, Zeit, um Ihren Geist und Ihren Körper zu beruhigen und zu nähren. Nähren mit Sinn, mit Selbstbejahung, mit Entspannung, mit einer Vision, mit Dankbarkeit und Achtsamkeit gegenüber Ihrem Körper und Ihren Handlungen. Denn die Lebensenergie folgt Ihrer Aufmerksamkeit.
Herzlichst,
Ihre Gisela Bucher